Liveticker Odessa-Beschuss
„Moskau muss endlich für diese Barbarei bestraft werden“, sagt Melnyk
Schon seit Tagen bombardiert Russland den ukrainischen Schwarzmeerhafen Odessa und zerstört dort Getreidelager. Nun wurde beim nächsten Beschuss ein Mensch getötet, 19 verletzt und außerdem die Verklärungskathedrale getroffen. Vize-Außenminister Melnyk fordert Vergeltung. Mehr im Liveticker.
DEr ehemaliger ukrainischer Botschafter in Deutschland hat die nächsten Angriffe auf Odessa scharf kritisiert. Auf Twitter schrieb der Vize-Außenminister der Ukraine mit zahlreichen Emojis versehen: „So wütend. Die Russen haben diese Nacht das Zentrum von Odesa, UNESCO-Weltkulturerbe, zerstört, auch die größte orthodoxe Kirche, die Verklärungskathedrale. Viele Opfer. Die Welt sieht nur zu. Hallo Ampel, aufwachen. Moskau muss endlich für diese Barbarei bestraft werden. Oder?“
Bei erneuten russischen Angriffen auf die ukrainische Hafenstadt war nach Angaben der Behörden mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. 19 weitere Menschen wurden in der Nacht verletzt, darunter vier Kinder, teilte der Chef der Militärverwaltung, Oleh Kiper, auf seinem Telegram-Kanal mit. Den Behörden zufolge wurden Hafeninfrastruktur und sechs Wohngebäude beschädigt. Auch die Verklärungskathedrale wurde getroffen. Fotos in sozialen Netzwerken zeigen deutliche Schäden an dem bekannten orthodoxen Gotteshaus.
Alle Entwicklungen im Liveticker:
04:15 Uhr – Strack-Zimmermann sieht Defizite bei Geheimdiensten in Krisenlagen
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hält die Leistungsfähigkeit der deutschen Nachrichtendienste in Krisenlagen für nicht mehr ausreichend. „Man benötigt offensichtlich mehr Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die aber auch grünes Licht bekommen sollten, näher am Geschehen aktiv zu sein“, sagte die FDP-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. „Wir unterstützen unser Wissen auch auf befreundete Dienste.“ Daraus leiten wir dann unsere Informationen ab und machen uns ein Bild der Lage. Kann es sein, dass andere Länder deutlich forscher und genauer hinschauen?“
Nach dem bewaffneten Aufstand des Chefs der russischen Söldnerorganisation Wagner, Jewgeni Prigoschin, gegen Moskaus Militärführung war Kritik am Bundesnachrichtendienst (BND) laut geworden. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte erkennen lassen, dass der BND von dem Aufstand überrascht wurde.
01:32 Uhr – Reparaturzentrum für Leopard-Panzer in Polen geht in Betrieb
Ein von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) angemahntes Reparaturzentrum in Polen für einen an die Ukraine gelieferten Leopard-Panzer ist fertiggestellt und in Betrieb genommen worden. Das gab der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak bekannt. „Das Reparaturzentrum in Gliwice ist in Betrieb! „Die ersten beiden Leoparden sind bereits aus der Ukraine im Bumar-Werk eingetroffen“, schrieb der nationalkonservative Minister auf Twitter.
01:20 Uhr – Kreml: Putin und Lukaschenko treffen sich zur Lagebesprechung
Der Präsident Wladimir Putin und der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko werden sich nach Angaben der russischen Regierung am Sonntag treffen. Lukaschenko sei zu einem Arbeitsbesuch in Russland und werde mit Putin über die weitere Entwicklung der „strategischen Partnerschaft“ der beiden Länder sprechen, erklärte der Kreml.
00:01 Uhr – Nato-Ukraine-Rat soll Mittwoch zu neuesten Entwicklungen tagen
Auf Bitten der Ukraine beruft Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am kommenden Mittwoch ein Treffen des neuen Nato-Ukraine-Rats ein. Ziel sei es, über die jüngsten Entwicklungen zu beraten und den Transport von ukrainischem Getreide durch das Schwarze Meer zu erörtern, teilte Bündnissprecherin Oana Lungescu mit. Das Treffen soll auf Botschafterebene stattfinden.
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Quelle:Nachrichten – WELT