Düsseldorf Wegen des hohen Fachkräftemangels in der Pflege ist eine Ausbildung zur Pflegefachkraft heute nahezu eine Arbeitsgarantie. Denn der Job gilt vor allem in der Altenpflege aufgrund der demografischen Entwicklung als zukunftssicher.
Der Beruf Pflegekraft hieß bis 2004 noch Krankenschwester oder Krankenpfleger. Je nach Einsatz sprach man von Gesundheits- und Krankenpflegern, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen oder Altenpflegern. Seit 2020 werden Menschen in der Berufsgruppe aber vereinfachte Pflegekraft, Pflegefachfrau oder Pflegefachmann genannt.
Das Gehalt von Pflegekräften unterscheidet sich je nach Arbeitgeber und Einsatzgebiet, aber auch zwischen den neuen und den alten Bundesländern. Die Unterschiede je nach Einsatzgebiet gelten aufgrund unterschiedlicher Arbeitsbelastung als sinnvoll. Die Ost-West-Unterschiede sollen künftige Tariferhöhungen ausgleichen.
Im Überblick: Mit welchem Gehalt Pflegefachkräfte in Deutschland rechnen können.
Wie viel verdient eine Krankenschwester in Deutschland?
Krankenschwestern und Krankenpfleger können laut der Jobplattform Trittstein in Deutschland mit einem Durchschnittsgehalt von 38.500 Euro brutto jährlich rechnen. Damit liegt das Jahresgehalt einer Krankenschwester unter dem deutschen Bruttomediangehalt von 43.842 Euro im Jahr 2023. Die Gehaltsspanne für die Pflegeberufe Krankenschwester und -pfleger liegt bei Stepstone zwischen 33.200 Euro und 46.100 Euro brutto im Jahr.
Der Durchschnittsgehalt für eine Pflegefachkraft liegt nach Stepstone-Angaben bei 37.100 Euro brutto im Jahr, die Gehaltsspanne zwischen 32.900 Euro und 43.500 Euro. Das Einkommen ist den Daten zufolge etwas niedriger als bei „Krankenschwestern“. Ein Grund dafür ist, dass das Berufsbild erst seit wenigen Jahren als Pflegekraft bezeichnet wird und die Stepstone-Berechnung daher stärker auf Einstiegsgehältern fußt.
Wie hoch ist der Einstiegsgehalt als Krankenschwester?
Der Einstiegsgehalt von Pflegefachkräften variiert je nach Arbeitgeber. Zum Teil ist auch das Bundesland entscheidend, da für verschiedene Tarifgebiete jeweils eigene Entgelt-Vereinbarungen getroffen wurden – so zum Beispiel bei Angestellten der Caritas, wie aus den Tarifrichtlinien des Verbands gehen hervor.
Berufseinsteiger im öffentlichen Dienst verdienen je nach Tarifvertrag unterschiedlich. Beschäftigte in Unikliniken, die nach Tarif TV-L bezahlt werden, beziehen einen monatlichen Einstiegshalt von rund 3000 brutto (Stand: Dezember 2022). Wer in kommunalen Kliniken im öffentlichen Dienst arbeitet, steigt mit rund 2.932 Euro brutto ein (Stand: April 2022).
Das entspricht etwa den Nachteilen, die der Deutsche Caritasverband in seiner Richtlinie seit April 2022 für Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern festgelegt hat. In Ostdeutschland zahlt die Caritas demnach seit Januar 2023 mit 2.976 Euro brutto im Monat etwas mehr. Berufseinsteiger in Hamburg dürfen sogar mit 3.005 Euro brutto rechnen. Beim Deutschen Roten Kreuz starten Pflegekräfte laut Tarifvertrag mit rund 2923 Euro brutto im Monat.
Wie viel verdient man als Pfleger im Monat?
Das monatliche Bruttogehalt einer Krankenschwester und eines Krankenpflegers liegt im öffentlichen Dienst je nach Berufserfahrung zwischen rund 3183 Euro und 3751 Euro (Stand: Dezember 2022). Wer nach dem Tarif des öffentlichen Dienstes bezahlt wird, erhält zwischen 3.108 Euro und 3.654 Euro.
Für einige Tarifgebiete gelten in den Einrichtungen der Caritas die gleichen Werte. In Hamburg und Ostdeutschland steigt das Gehalt in Entgeltstufe 6 mit mehr als acht Jahren Berufserfahrung auf über 3700 Euro brutto im Monat. Beschäftigt beim Deutschen Roten Kreuz kommen dem Tarifvertrag zufolge von rund 3098 Euro (Stufe 3) bis zu rund 3653 Euro (Stufe 6) brutto im Monat.
Wer verdient Mann in der Pflege am meisten?
Angestellte Pflegefachkräfte bekommen monatliche Zulagen, wenn sie in einem besonders anspruchsvollen Pflegebereich oder mit stark gefährdeten Gruppen arbeiten. So erhalten Sie Pflegefachkräfte in der Intensivpflege monatlich rund 100 Euro zusätzlich.
Wer mit stark gefährdeten Gruppen, etwa immungeschwächten Patienten, zusammenarbeitet, erhält abhängig vom Tarifvertrag einen monatlichen Zuschuss zwischen 46 Euro und rund 60 Euro.
Darüber hinaus werden abhängig vom Tarifvertrag auch Zulagen für Schichtarbeit, Wechselschichten und Nachtschichten gezahlt. Aber auch Bereitschaftsdienste und Rufbereitschaft bringen am Ende des Monats mehr Gehalt ein.
Wie kann ich mein Gehalt als Krankenschwester steigern?
Wer nach Tarifvertrag bezahlt wird, erhält mit zunehmender Berufserfahrung einen höheren Lohn. Dabei führen mehr Berufsjahre zu einem Stufenaufstieg innerhalb der Entgeltgruppe, durch die sich der Lohn schrittweise erhöht. Je nach Tarifvertrag wird die höchste Stufe innerhalb einer Entgeltgruppe nach acht bis 15 Jahren erreicht.
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Darüber hinaus können Weiterbildung oder eine Führungsposition zur Einstufung in eine höhere Entgeltgruppe und damit zu höheren Nachteilen führen. So werden Pflegefachkräfte mit einer Fachweiterbildung zur Hygienefachkraft, die einer entsprechenden Tätigkeit nachgehen, im TVöD in die Entgeltgruppe P 9 eingestuft. Dort verdienen sie auf der günstigsten Stufe rund 3.734 Euro. Auf der höchsten Stufe liegt das Gehalt um rund 240 Euro brutto pro Monat höher (rund 3.974 Euro).
Gehalt in der Pflege: Mit Personalverantwortung
Eine deutliche Steigerung des Gehalts in der Pflege kann erreicht werden, wenn eine Pflegekraft Personalverantwortung übernimmt. So werden im öffentlichen Dienst beschäftigt, die als Gruppen- oder Teamleitung arbeiten und denen bis zu neun Mitarbeiter unterstellt sind, in die Entgeltgruppen P 9 bis P 11 eingestuft. Dort blinzelt bereits ein monatliches Bruttogehalt von rund 3.734 Euro bis 3.757 Euro. Mit zunehmender Erfahrung steigt die Bezahlung auf bis zu 3.974 Euro in der Entgeltgruppe P 9 oder bis zu 4.485 Euro in P 11.
Als Stationsleitung erfolgt die Einstufung in die Entgeltgruppen P12 oder P13. Dort liegt der Einstiegsgehalt zwischen rund 3.969 Euro und rund 4.182 Euro. Mit ausreichender Berufserfahrung steigt der Verdienst in P13 laut Tarifvertrag auf schnelle 5000 Euro brutto pro Monat.
Auch bei der Caritas und dem Deutschen Roten Kreuz können Pflegekräfte in Führungsposition ihren Gehalt steigern. So winken leitenden Pflegefachkräften beim DRK nach Tarif in der Entgeltgruppe P 13 monatlich bis zu rund 4.973 Euro brutto. Eine Stationsleitung bei der Caritas verdient je nach Tarifgebiet bis zu rund 5.097 Euro – mit entsprechender Berufserfahrung.