SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert spricht bei der Plenarsitzung im Deutschen Bundestag am 12.05.2023.
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Eine Ausnahmeregelung erlaubt es, dass minderjährige Ferienjobber weniger als den Mindestlohn verdienen. Der SPD-Generalsekretär hält dies für eine „nicht begründbare Verzerrung“ und fordert die Regierung auf, die Praxis zu beenden.
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert Hat die Regierung Berufung eingelegt, muss die gesetzliche Ausnahmeregelung beim Mindestlohn für minderjährige Ferienjobber umgangen werden. „Die Ausnahme beim Mindestlohn für unter 18-Jährige ist eine nicht begründbare Verzerrung“, sagte Kühnert der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Dienstagsausgaben). Mit einer schnellstmöglichen Abschaffung könnte „mehr Gerechtigkeit für viele Ferienjobber“ hergestellt werden.
Dass in Annoncen im Internet teilweise gezielt nach Minderjährigen gesucht werde, „weil man sie für neun oder zehn Euro die Stunde arbeiten lassen kann“, bezeichnete der SPD-Politiker als „unerhört“. „Die 16-Jährigen, die im Biergarten Bierkrüge an die Tische bringen, leisten die exakt gleich wertvolle Arbeit wie die 20-Jährigen, die das tut“, sagte Kühnert. Der Mindestlohn sei eine Frage des Respekts für die geleistete Arbeit, und zwar unabhängig vom Alter.
„Auch er selbst habe als Schüler in den Ferien gearbeitet“, sagte Kühnert weiter. Bei seiner Ferientätigkeit in Baumärkten sei er unter anderem für die Erfindung zuständig gewesen und habe „unendlich viele Schrauben gezählt“. Er ist damals 17 Jahre alt gewesen und habe sich „für Fußball-Touren mit Freunden“ ein bisschen Geld dazuverdienen wollen.
Quelle:Aktuell – FAZ.NET