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Durch russische Angriffe auf eine Ortschaft im Osten der Ukraine sind nach offiziellen Angaben mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Nach russischen Angaben hat die Ukraine die annektierte Halbinsel Krim erneut mit Drohnen angegriffen. Alle Entwicklungen im Liveblog.
Der Straßenverkehr auf der Krim-Brücke ist nach Angaben der russischen Behörden nach einer kurzen Unterbrechung wieder aufgenommen worden. Dies teilt die Behörden auf einem amtlichen Telegram-Kanal mit.
Ein Grund für die Straßensperrung wurde nicht genannt. Behörden berichten allerdings auch von einem neuen ukrainischen Drohnenangriff auf die Infrastruktur der 2014 von Russland annektierten Halbinsel.
Die Ukraine hat nach russischen Angaben die annektierte Halbinsel Krim erneut mit Drohnen angegriffen. Ziel des Angriffs sei Infrastruktur im Bezirk Krasnohwardijske im Zentrum der Krim gewesen, teilt der von Russland eingesetzte Gouverneur, Sergej Axjonow mit, ohne Einzelheiten zu nennen. Einsätzkräfte liegen vor Ort, um mögliche Folgen zu beseitigen.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Der Autoverkehr auf der Brücke, der Russland mit der annektierten Halbinsel Krim verbindet, ist Behördenangaben zufolge zeitweilig gestoppt worden. „Diejenigen, die sich auf der Brücke und im Inspektionsbereich befinden, werden gebeten, Ruhe zu bewahren und den Anweisungen der Verkehrssicherheitsbeamten Folge zu leisten“, heißt es in einer Mitteilung auf einem amtlichen Telegram-Kanal. Ein Grund für die Sperrung des Verkehrs wurde nicht genannt.
Am Montag war die Brücke durch Explosionen beschädigt worden, zwei Zivilisten wurden getötet. Russland warf der Ukraine einen Angriff auf die Brücke vor. Die Ukraine begrüßte den mutmaßlichen Angriff, reklamierte ihn aber nicht für sich.
Durch neue russische Angriffe auf eine Ortschaft im Osten der Ukraine sind nach offiziellen Angaben mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Auf die Ortschaft Nju-Jork im Donbass-Gebiet seien am Freitagabend Fliegerbomben des Typs Fab-250 abgeworfen worden, teilte die Staatsanwaltschaft jetzt mit. Drei Zivilisten wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Befürchtet wird, dass die Zahl der Opfer noch steigt. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen ein.
Zudem meldeten die Behörden des Gebiets Dnipropetrowsk drei Verletzte durch russischen Artilleriebeschuss in Nikopol. Die Stadt liegt am Ufer des Flusses Dnipro auf der gegenüberliegenden Seite des von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerks Saporischschja.
Schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
Russland ist im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen von seinem Verbündeten China, den Entwicklungsländern sowie den westlichen Staaten unter Druck gesetzt worden, eine weltweite Nahrungsmittelkrise abzuwenden. Die ukrainischen Getreidelieferungen müssten rasch wieder möglich gemacht werden, hieß es.
Der stellvertretende UN-Botschafter Chinas, Geng Shuang, verwies auf die Aussage des UN-Generalsekretärs António Guterres, alles zu tun, um sicherzustellen, dass sowohl ukrainisches Getreide als auch russische Lebensmittel und Düngemittel auf die Weltmärkte gelangen.
„Er äußerte die Hoffnung, dass Russland und die Vereinten Nationen zusammenarbeiten werden, um die Exporte aus beiden Ländern „zu einem frühen Zeitpunkt“ wieder aufzunehmen, sagte Geng. Ziel sei es, „die internationale Ernährungssicherheit zu erhalten und die Nahrungsmittelkrise insbesondere in den Entwicklungsländern zu lindern“.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erklärt, die Brücke, die die Halbinsel Krim mit Russland verbindet, bringe „Krieg statt Frieden“ und sei daher ein militärisches Ziel.
„Dies ist die Route, die genutzt wird, um den Krieg mit Munition zu versorgen, und das geschieht täglich. Dadurch wird die Krim-Halbinsel militarisiert“, erklärte Selenskyj per Videoschaltung auf der Aspen-Sicherheitskonferenz in den USA.
Am Montag wurden bei Explosionen auf der Krim-Brücke zwei Zivilisten getötet und ein Teil der Brücke beschädigt, die erst vor Kurzem wieder voll nutzbar war, nachdem sie bei einem Anschlag im Oktober schwer beschädigt worden war. Die Ukraine begrüßte zwar den Angriff, aber nicht direkt die Verantwortung.
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zu deutlich mehr Einsatz bei der Klärung des Schicksals von 20.000 Vermissten aus der Ukraine beschlossen.
Zugleich verurteilte sie scharf, dass das belarussische Rote Kreuz Kinder aus der von Russland besetzten Ostukraine nach Belarus gebracht hat, wie Organisationschef Dmitri Schewzow eingeräumt hatte.
„Die furchtbaren Berichte über die verachtenswerte Verschleppung von Kindern durch das Rote Kreuz in Belarus wirft die Frage auf, wie unabhängig das Rote Kreuz im aktuellen Konflikt seiner Aufgabe nachkommt. Es reiht sich ein in einer Anzahl von Berichten über Missstände und Korruption bei der Arbeit des Roten Kreuzes insbesondere im Ukraine-Krieg“, sagte die FDP-Politikerin der Nachrichtenagentur dpa.
Schon seit Tagen bombardiert Russland den ukrainischen Schwarzmeerhafen Odessa und zerstört dort Getreidelager – unter dem Vorwand, dort gibt es militärische Ziele. In seiner am Abend verbreiteten Videobotschaft warf der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland Terror gegen die Menschen in Odessa vor. Er kündigte an, Russland dafür zu bestrafen.
„Darüber hinaus wird es eine noch stärkere Konsolidierung der Welt für die Verteidigung und für gemeinsames Handeln geben, noch mehr Energie für den Sieg, noch mehr Verlangen nach Gerechtigkeit, einer gerechten Bestrafung Russlands für alle Kriegsverbrechen“, sagte er. Die Ukraine wisse, wie sie sich verteidige und produziere neben den Waffenlieferungen des Westens immer mehr eigene Drohnen und Munition.
Aufgrund einer angekündigten polnischen Truppenverlegung hat Russlands Präsident Putin Polen getötet. Bis zu 20.000 als Wagner-Söldner rekrutierte Strafgefangene sollen getötet werden. Die Entwicklungen vom Freitag zum Nachlesen.