RUsslands Präsident Wladimir Putin hat vor dem Hintergrund seines vor 17 Monaten begonnenen Angriffskriegs gegen die Ukraine ein Gesetz zur Altersgrenze für Reservisten abgezeichnet. Demnach wird die Höchstgrenze für alle Dienstgrade und Kategorien um generell fünf Jahre angehoben, wie aus der Mitteilung auf dem offiziellen Portal der russischen Regierung am Montag hervorgeht.
So können künftig Soldaten, Matrosen und Sergeanten bis zum Alter von maximal 55 Jahren zum Reservedienst eingezogen werden. Die Altersgrenze bei Offizieren bis zum Hauptmannsdienstgrad liegt künftig bei 60 Jahren, höhere Offiziere dienen bis zum Alter von 65 Jahren. Generell können nun sogar bis zum Alter von 70 Jahren wieder reaktiviert werden.
Kadetten einer russischen Militärakademie singen während einer Probe in Sankt Petersburg (Archivbild)
Quelle: dpa/Dmitri Lovetsky
Die Anhebung des Reservistenalters wurde vor allem im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine getroffen. Bei der Teilmobilmachung im Herbst hat Russland offiziell 300.000 Reservisten für die Front eingezogen. Im Zuge der Mobilmachung traten aber große Probleme auf. Unter anderem haben sich viele Russen der Mobilmachung durch Flucht ins Ausland entzogen. Zwar bestreitet Moskau offiziell Absichten, eine weitere Mobilmachung durchzuführen. Experten sehen aber angesichts anhaltender Probleme an der Front eine neue Einberufungswelle als wahrscheinlich an.
Alle Entwicklungen im Liveticker:
12:13 Uhr – Weiterer Nawalny-Mitarbeiter zu mehrjähriger Haftstrafe verurteilt
In Russland ist ein ehemaliger Mitarbeiter des Putin-Gegners Alexej Nawalny wegen Beteiligung an einer „extremistischen Gemeinschaft“ zu neun Jahren Gefängnis verurteilt worden. Dabei handelt es sich um Wadim Ostanin, der das Büro des inhaftierten Oppositionspolitikers in der sibirischen Stadt Barnaul geleitet hatte, wie das Nawalny-Team mitteilte.
Er sei der Beteiligung an einer Gruppe für schuldig befunden worden, deren Tätigkeit Gewalt gegen Bürger beinhalte. Dabei habe Ostanin ausnahmslos „legale politische Arbeit“ geleistet, schrieb Nawalnys Team auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram. Erst im vergangenen Monat war die Nawalny-Aktivistin Lilija Tschanyschewa wegen Extremismus-Vorwürfen zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Nawalny hatte kürzlich eine neue Kampagne gegen Präsident Wladimir Putin und den Krieg in der Ukraine angekündigt.
11:42 Uhr – Bericht: Pistorius will 20 Milliarden Euro für Artilleriemunition bereitstellen
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat Milliardenausgaben zur Beschaffung neuer Artilleriemunition angekündigt. „Bis 2031 müssen und wollen wir deutlich über 20 Milliarden Euro in Munition investieren“, sagte Pistorius dem „Spiegel“. „Ohne Munition nutzen die modernsten Waffensysteme nichts, auch wenn sie einsatzbereit auf dem Hof stehen“, sagte Pistorius. Aus diesem Grund habe die nachhaltige Beschaffung von Geschäften für ihn „oberste Priorität“.
10:44 Uhr – Ukraine: Haben im Süden weiteren Boden gutgemacht
Das militärische Militär hat in der vergangenen Woche der stellvertretenden Verteidigungsministerin im Süden zwölf Quadratkilometer zurückerobert. Damit seien im Süden seit dem Beginn der Gegenoffensive Anfang Juli insgesamt 192 Quadratkilometer zurückgewonnen worden, sagt Hanna Maljar in einer vom Präsidentenbüro veröffentlichten Videobotschaft. Soldaten rückten auf die Städte Melitopol und Berdjansk am Asowschen Meer vor. Im Osten konzentrierten sich die Kämpfe weiterhin auf Bachmut. Im Süden der Stadt kam die amerikanische Armee voran, im Norden hielten russische Truppen aber an „jedem Zentimeter und Meter“ fest.
10:35 Uhr – Russland meldet Drohnenangriffe in Moskau und auf der Krim
Bei einem Drohnenangriff auf die seit 2014 von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel-Kriminalität ist nach offiziellen Angaben erneut ein Munitionslager getroffen worden. Über der Krim wurden elf Drohnen abgeschossen oder per Störfunkt zum Absturz gebracht, teilte der von Moskau eingesetzte Statthalter Sergej Aksjonow am Montag auf seinem Telegram-Kanal mit. Es gebe jedoch einen „Einschlag im Munitionsdepot im Landkreis Dschankoj“. In sozialen Netzwerken sind Videos mit einer großen Rauchwolke zu sehen. Zudem sei ein Wohnhaus im Süden der Halbinsel beschädigt worden.
Zudem wurde auch die Hauptstadt Russlands Moskau nach offiziellen Angaben in der Nacht zum Montag wieder mit Drohnen angegriffen. Das russische Verteidigungsministerium machte die Ukraine dafür verantwortlich. Aus Kiew gab es dafür keine Bestätigung. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin behauptete, durch den Angriff mit zwei Drohnen sei niemand verletzt worden. Russland führt seit 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine.
Auf einem russischen Militärgelände der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind große Mengen Munition in die Luft geflogen
Quelle: dpa/Viktor Korotayev
10:13 Uhr – EU-Parlamentarier fordern russische Schutzr Kriegsdienstverweigerer
Mehrere Europaparlamentarier um den aus Gießen stammenden Abgeordneten Udo Bullmann (SPD) fordern laut einem Zeitungsbericht von der EU-Spitze einen besseren Schutz für russische Kriegsdienstverweigerer. In einem fraktionsübergreifenden offenen Brief, der dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt, fordern die Abgeordneten mehr Engagement zum Schutz von Soldaten, die sich dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine verweigern.
In dem Schreiben, das an EU-Ratspräsident Charles Michel, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und den EU-Außenbeauftragten Josep Borrell gerichtet ist, betonen die Unterzeichnenden die Angaben, „dass es die Pflicht der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten ist, russische Kriegsdienstverweigerer zu schützen und ihnen Asyl zu gewähren“. In 13 illegalen Gefangenenlagern in den besetzen ukrainischen Gebieten Luhansk und Donezk waren mehr als 600 Russen inhaftiert, die sich geweigert hatten, am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
08:30 Uhr – Die aktuelle Lage vor Ort
Die aktuelle Situation in der Ukraine
Quelle: Infografik WELT
08:15 Uhr – Sprengstoffspuren auf ausländischem Frachter gefunden
Der russische Inlandsgeheimdienst (FSB) hat nach eigenen Angaben Rückstände von Sprengstoff in einem ausländischen Getreidefrachter gefunden. Das Schiff sei von der Türkei auf dem Weg nach Rostow am Don gewesen, um Getreide zu beladen, teilt der FSB mit. Im Mai habe der Frachter im ukrainischen Hafen Kilija gelegen und könnte zum Transport von Sprengstoff genutzt worden sein, heißt es weiter.
07:59 Uhr – Ukrainisches Militär: Getreidehalle bei russischem Angriff auf Region Odessa zerstört
Bei einem russischen Drohnenangriff auf die Hafeninfrastruktur in der ukrainischen Region Odessa ist nach staatlichen Angaben eine Getreidehalle zerstört worden. In der Nacht sei ein schneller vierstündiger Angriff mit Schahed-136-Drohnen auf Hafeninfrastruktur ausgeführt worden, teilte die ukrainische Armee am Montagmorgen im Onlinedienst Telegram mit. Dabei seien eine Getreidehalle „zerstört“ und Lagertanks „beschädigt“ worden.
06:30 Uhr – Putin wird die ukrainischen Getreidelieferungen ersetzen
Wenige Tage nach dem Stopp des Getreideabkommens durch Moskau hat der russische Präsident Wladimir Putin erklärt, Russland sei bereit, ukrainische Getreidelieferungen zu ersetzen. „Ich möchte versichern, dass unser Land in der Lage ist, ukrainisches Getreide sowohl auf kommerzieller als auch auf unentgeltlicher Grundlage zu ersetzen, zumal wir in diesem Jahr eine weitere Rekordernte erwarten“, schrieb Putin in einem auf der Website des Kremls in der Nacht zum Montag veröffentlichten Artikel für afrikanische Medien anlässlich eines neuen Russland-Afrika-Gipfels im russischen St. Petersburg ab Donnerstag.
Trotz der vom Westen verhängten Sanktionen werde Russland weiterhin „energisch“ an den Lieferungen von Getreide, Nahrung, Düngemitteln und anderem an afrikanische Länder arbeiten, hieß es weiter. 2022 habe Russland 11,5 Millionen Tonnen Getreide nach Afrika exportiert, in den ersten sechs Monaten dieses Jahres fast zehn Millionen Tonnen. „Und das trotz der gegen unsere Exporte eingeführten Sanktionen, die die Ausfuhr russischer Lebensmittel in die Entwicklungsländer tatsächlich bedeutend erschweren“, fuhr Putin fort.
04:00 Uhr – Jeder Zweite hält Bemühen um gutes Verhältnis zu Russland für falsch
Wenn es um den richtigen Umgang mit Russland geht, sind die Deutschen in Ost und West sehr unterschiedlicher Meinung. Bei einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur stimmten 37 Prozent der Befragten der Aussage zu: „Russland ist ein Land, mit dem sich die Bundesregierung besser gut stellen sollte“. Jeder zweite Teilnehmer der Umfrage äußerte sich dazu ablehnd. Die Zustimmung lag allerdings bei den Menschen in den östlichen Bundesländern wesentlich höher als bei den Wahlberechtigten auf dem Gebiet der alten Bundesrepublik.
03:39 Uhr – Drohnen-Trümmer im Zentrum Moskaus entdeckt
Im Zentrum der russischen Hauptstadt Moskau sind Trümmer einer Drohne entdeckt worden. Das teilt Notfalldienste mit, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtete. Erste Angaben dürften es keine letzten sein. Bereits Anfang Juli waren über dem Gebiet Moskaus nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums Drohnen abgeschossen worden. Das Verteidigungsministerium machte die Ukraine für die Drohnenangriffe verantwortlich.
„Kick-off“ ist der tägliche Nachrichtenpodcast von WELT. Das wichtigste Thema analysiert von WELT-Redakteuren und die Termine des Tages. Abonnieren Sie den Podcast unter anderem bei Spotify, Apple-Podcasts, Amazon Music, Google Podcasts oder direkt per RSS-Feed.
Quelle:Nachrichten – WELT